Sebastian Saxinger: Beschreibe deine Rolle/Position im Vorstand auf humorvolle Art und Weise!
Nilufar W. Royce: Ich bin die Schriftführerin und bemühe mich, die Protokolle möglichst schnell zu verfassen – es gelingt mir nicht immer (lacht). Oftmals wird das fertige Protokoll dann erst einige Tage vor der nächsten Vorstandssitzung verteilt. Ansonsten bin ich eine der, trotz wachsender Anzahl noch wenigen, weiblichen Vorstandsmitgliederinnen.
SS: Welches Essen war zu deiner Schulzeit das schlechteste?
NWR: Das waren die zerkochten und gatschigen Nudeln. Die Sauce war zwar eigentlich nicht so schlecht – sie ist aber eher am Tisch gelandet als am Teller. Ansonsten habe ich eigentlich eine eher positive Erinnerung an das Schulessen – vielleicht habe ich die negativen Erinnerungen verdrängt (lacht).
SS: Erzähle ein lustiges Lehrerzitat!
NWR: Unser Englischlehrer, der Prof. Helbich, wollte immer, dass wir ihn fragen, was er gestern gemacht hat. So auf die Art: „Ask me, if I was in London yesterday!“ Das fanden wir immer ziemlich irritierend. Diese Art des Fragens hat sich dann auch in unserem Wortschatz festgesetzt.
SS: Wie oft bist du beim Schummeln erwischt worden?
NWR: Ich glaube nie! Ich habe selten geschummelt. Und wenn, dann bin ich nicht erwischt worden (lacht). Wir haben maximal ein paar Zettel unter der Bank durchgereicht, aber dabei hat uns keiner erwischt.
SS: Welchen Berufswunsch hatte dein 10jähriges Ich, bevor du ins Theresianum gekommen bist?
NWR: Arzt oder Architektin. Das steht in meinem alten Freundschaftsbuch, welches ich damals in der Volksschule hatte. Ich hab´ mich dann für den Beruf der Architektin entschieden, weil es einfach außergewöhnlich für eine Theresianistin ist. Medizin hat mich allerdings auch sehr interessiert und ich hätte auch eine familiäre Verbindung dazu. Ich war in Zeichnen immer ganz gut. Wir hatten einen recht schwierigen Zeichenlehrer, der sich nicht mit allen verstanden hat – aber mich hat er gemocht und ich ihn. Vom Zeichenunterricht ist wissenstechnisch auch sicher das meiste hängengeblieben.
SS: Welches Erlebnis einer Schulreise/Sportwoche/Ausflug ist dir besonders in Erinnerung geblieben und warum?
NWR: Wir waren in Griechenland mit unserem Erzieher – das war einfach eine tolle Reise. Wir hatten natürlich auch diverse Schulskikurse, auf denen die ein oder andere wilde Geschichte passiert ist. Der Schulskikurs in Faak am See… Die, die es lesen, werden wissen, worum es geht (lacht).
SS: Was durfte man zu deiner Schulzeit noch machen, was heute undenkbar wäre?
NWR: Zu meiner Zeit durfte man noch im Hof rauchen, das geht heute nicht mehr. Auch das Verhältnis Schüler-Lehrer-Eltern hat sich sehr verändert. Die LehrerInnen bekommen von den Eltern ziemlich viel Druck.
Ich war drei Jahre im Internat – ich glaube, dass da im Vergleich zu heute gar nicht so ein großer Unterschied besteht. Es gab damals kaum etwas, was wir nicht machen durften. Nur zu den Burschen durften wir nicht hinüber (lacht). Aber das ist ja heute auch noch so.
SS: Jetzt wollen wir noch mit ein paar Wissensfragen abtesten, ob du in der Schule auch gut aufgepasst hast. Die erste Frage ist aus dem Fach Deutsch.
NWR: Oje. Ich war immer ganz schlecht in Deutsch (lacht).
SS: Die Frage lautet: Wie lauten die ersten Zeilen des Erlkönigs?
NWR: Leider keine Ahnung… (lacht). Wenn du es mir sagst, dann weiß ich es bestimmt! Zu meiner Verteidigung: Wir haben in Deutsch selten klassische Werke gelesen, sondern andere Literatur. Oder vielleicht habe ich es nur verschlafen (lacht).
SS: Sie lauten: „Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?; Es ist der Vater mit seinem Kind; Er hat den Knaben wohl in dem Arm; Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm.“ Die zweite Frage ist aus Mathematik: Wie nennt man eine Linie, die sich einem Graphen unendlich nähert, ihn aber nicht berührt?
NWR: Ach, das haben wir so oft gezeichnet und berechnet…. Lass mich überlegen… Ist es die Asymptote?
SS: Richtig! Gehen wir zur Politik: Wie lautet der erste Satz des Bundesverfassungsgesetzes?
NWR: Das habe ich vor kurzem gelesen: Österreich ist eine demokratische Republik. Ihr Recht geht vom Volk aus.
SS: Korrekt! Jetzt eine Frage aus dem Bereich Geographie. Wie viele Binnenstaaten gibt es, die ausschließlich von weiteren Binnenstaaten umgeben sind?
NWR: Ich glaube, das werden nicht so viele sein. 15?
SS: Es sind tatsächlich nur zwei! Eines ist Liechtenstein, das andere ist Usbekistan. Die letzte Frage ist aus Biologie. Gibt es ein Säugetier, das Eier legt?
NWR: Ja! Das sind doch diese tauchenden Enten… (lacht) Wie heißen die nochmal? (Überlegt lange) Schnabeltiere!
SS: Richtig!
NWR: Ha, dass ich die Biologiefrage richtig habe, hätte ich nicht gedacht! In Biologie haben wir nämlich durchgehend gequatscht, der Lärmpegel war unglaublich hoch. Aber das Schnabeltier habe ich mir gemerkt!