Der 26. Oktober eines jeden Jahres erinnert nicht nur an die immerwährende Neutralität Österreichs und beschert der Bevölkerung einen Feiertag, sondern es findet auch eines der beliebtesten Events der Alttheresianist:innen statt: die Sternfahrt!
Im heurigen Jahr stand diese unter dem Motto „Der Herr der Ringe“ und wurde von Elisabeth Raab (MJ 2007), Theresa Bercich-Raab (MJ 2012), Richard Raab (MJ 2015), Alexander Raab (MJ 2017) und Anna Weihs (MJ 2014) organisiert. Für alle, denen die Namensähnlichkeit aufgefallen ist: Ja, unter den fünf Gewinnern des letzten Jahres sind vier geschwisterlich verbunden, was die Organisation, zumindest ein wenig, zur Familienangelegenheit machte.
Dieses Jahr durften wir 12 Teams begrüßen, alle waren auf das Thema der Sternfahrt eingestimmt und so wurden klingende Teamnamen wie „one team to rule them all“, „Lord of the Beans“, „Drinking is a nasty hobbit of mine“ oder „Legolas Fanclub“ gewählt; aber auch altbekannte Teilnehmer wie die „Rettungsschwimmer von Malibu-Marille“ waren auch heuer wieder mit dabei.
Wie jedes Jahr starteten wir um 7.30 Uhr mit einem kleinen Frühstück für alle Teilnehmer:innen im Schülercafé. Pünktlich um 8.00 Uhr machte sich die eine Hälfte eines jeden Teams auf den Weg in den Pavillon, um zur – heuer etwas schwerer ausgefallenen – Matura anzutreten, während sich die andere Hälfte zum anspruchsvollen Sport auf der Laufbahn traf.
Bereits im Vorfeld konnten die Teams wählen, ob sie sich den Gefährten unter der Führung Gandalfs (= gut) oder Saurons Heerscharen (= böse) anschließen wollten; in diese zwei Kategorien eingeteilt gab es über den Tag verteilt bei jeder Station sogenannte „Ringspiele“, bei denen ein gutes und ein böses Team um einen Ring kämpfen mussten. Die erste dieser Challenges war Tauziehen, und alle haben ihr Bestes gegeben. Geschicklichkeitsübungen auf der Laufbahn, „Donner, Wetter, Blitz“ und ein Völkerballspiel, in dem die Guten gegen die Bösen antraten, vervollständigten den sportlichen Teil.
Von Bruchtal (=Theresianum) führte der Weg dann nach Moria, welches in Wien rund um das Hundertwasserhaus gelegen ist. Dort musste bei Alexander, verkleidet als Frodo, die Brücke von Khazad-dûm, überwunden werden, und Gandalf, der Zauberer, testete im Hundertwasservillage das Wissen über Werbungszitate. Das Ringspiel fand am Donaukanal statt und hieß „Weck den Balrog nicht auf“: es war ein Hindernislauf aufgebaut, den ein Teilnehmer mit verbundenen Augen durch Zurufe seiner Teamkameraden bewältigen musste – derjenige, der schneller war, gewann den Ring. An dieser Station wurde Theresa, im Galadriel-Kostüm und mit Elbenkrone am Haupt, von interessierten Vorbeikommenden gefragt ob es sich bei den Verkehrshütchen und Stangen um einen Parcours für Hunde oder für Katzen handelt.
Der nächste Hinweis führte die Teams zum Turm Orthanc (= Flakturm im Augarten), wo Serienmelodien erraten, mit Marshmallows und Spaghetti der höchste Turm gebaut und als Ringspiel ein Huckepack-Wettrennen veranstaltet wurde. Echte LOTR-Fans wissen natürlich, dass dabei auf den Satz „they´re taking the Hobbits to Isengard“ angespielt wurde.
Das Kreuzworträtsel, gespickt mit (Theresianisten-)Wissensfragen à la „Wie heißt Prof. Keymars Sohn?“, war schnell gelöst, die ungeordneten Buchstaben allerdings zu „Müllverbrennung Spittelau“ zusammen zu setzen schafften nicht einmal gängige KI-Apps – und so verging ein wenig Zeit, bis die ersten bei den Schmelzöfen Isengards eintrafen. Diese Station stand im Zeichen der Gesellschaftsspiele; bei „Dr. Bibber“ war eine ruhige Hand gefragt und die Zerstörung bzw. Rettung des Turmes von Isengards war das Ringspiel (=Jenga). Alexander empfing die Teams im Nazgûl-Kostüm, was für einiges an Heiterkeit sorgte.
Zum Mittagessen fanden sich alle in Helms Klamm (=Feuerwehr – Wagner) ein, wo uns ein Heurigenbuffet erwartete. Doch anstatt kurz auszuruhen wurden schon die nächsten Hinweise verteilt und schon bald waren alle mit dem Finden von Worten im Suchsel und dem Summen von „Twinkle Twinkle Little Star“ beschäftigt – eines der kniffligsten Rätsel der Sternfahrt.
Die nächste Station befand sich im Wiener Prater, wo beim Bogenschießen die Geschicklichkeit der Teams getestet wurde. Eine weitere geplante Aufgabe wäre gewesen, den Ausgang aus dem Spiegelkabinett zu finden, doch als der Besitzer erkannt hat, dass eine Horde halbverkleideter Alttheresianisten darauf und daran waren seine Attraktion zu stürmen, hat er dankend abgelehnt.
Minas Tirith, die weiße Stadt aus J.R.R. Tolkiens Büchern, wurde von uns in den Stadtpark verlegt,
und so trafen hier alle Teams zur Bewältigung der letzten Aufgaben ein. Der Dreibein-Lauf, also das Gehen mit zusammengebundenen Fußknöcheln, sollte keine Schwierigkeiten bereiten – allerdings wurde von uns jedes zweite Teammitglied umgedreht, sodass die Koordination weitaus schwieriger war. Manche Teams meisterten die Aufgabe mit Bravour, manche landeten aber unsanft auf dem Boden. Das Highlight (und Ringspiel) war allerdings Flunky Ball, wo sich vor allem eine Sternfahrerin von „Drinking is a nasty Hobbit of mine“ durch eine perfekte Wurf-Trink-Technik hervorgetan hat.
Als Ende der Sternfahrt wollten wir etwas Besonderes vorbereiten, und daher mussten alle Teilnehmer:innen im letzten Rätsel den Weg nach Oberlaa finden.
Im Schicksalsberg in Mordor trafen Gandalfs Gefährt:innen und Saurons Heerscharen ein letztes Mal aufeinander: Wer hatte gesiegt? Im letzten Ringspiel hatten die Bösen mehr Ringe erstritten, aber im Gesamtergebnis haben am Ende die Guten gesiegt!
Thematisch endete die Sternfahrt wo sie begann: Im Auenland. Wir haben dafür in den Tagen vor der Sternfahrt im TABA Tower im Erdgeschoß unsere Abendlocation vorbereitet. Optisch war es ein gelungener Mix aus The Shire und Tinkerbells Feenwelt, sehr romantisch, sehr gemütlich.
Es gab ein kleines Abendessen und genügend Getränke für alle, mit einer Smilebox konnten Erinnerungsfotos gemacht werden. Und nach der Präsentation der Videos auch den Moment, auf den alle gewartet haben: die Siegerehrung! Wir gratulieren den „Lord of the Beans“ ganz herzlich zum Gewinn der Sternfahrt 2023 und freuen uns auf eine tolle Sternfahrt 2024.
Es war uns ein Anliegen nicht nur eine anspruchsvolle Schnitzeljagd durch Wien zu gestalten, sondern den Abend in der (alttheresianischen) Gemeinschaft ausklingen zu lassen – da die Party noch bis 1.00 Uhr früh andauerte hoffen wir, dass alle Spaß hatten.
Wir wollen uns an dieser Stelle auch sehr herzlich bei all unseren Sponsoren für die großzügigen Sach- und Geldspenden bedanken. Ohne diese Unterstützung wäre es uns nicht möglich gewesen, die Sternfahrt so durchzuführen und die Siegerteams so reich zu beschenken.